Minister Lucha für Soziales, Integration und Gesundheit BW trifft Jugendräte

Minister Lucha trifft Kreisjugendräte vom Bodensee

Jugendräte der Landkreise Konstanz und Bodenseekreis hatten am Freitag (8. August 2025) Besuch von Manfred Lucha (MdL), Minister für Soziales, Gesundheit und Integration von Baden-Württemberg. Der Minister traf sich mit fünf jungen Vertretern ihrer Gremien im Landratsamt in Friedrichshafen. In lockerer Runde wurde zwei Stunden lang darüber gesprochen, wie die Jugendlichen ihre neue politische Rolle erleben und wie Jugendbeteiligung gelingen kann. Auch nutzten die jungen Rätinnen und Räte die Gelegenheit, dem Minister ein mehrseitiges Positionspapier mit Forderungen zu Themen wie Mobilität im ländlichen Raum, psychische Gesundheit von Jugendlichen oder künstlicher Intelligenz im Schullehrplan mitzugeben.  

„Die beiden Landkreise am Bodensee haben sich auf den Weg gemacht, um Jugendbeteiligung in der Kreispolitik zu verankern. Damit sind sie Vorreiter in Baden-Württemberg und nun wollen wir daraus lernen. Da brauchen wir eure Expertise und ganz persönliche Sichtweise“, sagte der Sozialminister zu den jungen Räten. Nun müsse geschaut werden: Ist es leistbar? Erreichen wir die Jugendlichen? Ist es wirksam? Welche Rahmenbedingungen müsse die Politik schaffen, damit das Engagement der Jugendlichen nicht versandet?

Bild: Landratsamt Bodenseekreis

Sozialminister Manne Lucha im Gespräch mit Kreisjugendräten vom Bodensee: Wie kann Jugendbeteiligung gelingen?

Fotos: Landratsamt Bodenseekreis

Bild: Landratsamt Bodenseekreis

In der Diskussion mit dem Minister wurden schnell die unterschiedlichen formellen Herangehensweisen beider Kreisjugendvertretungen deutlich. So werden im Bodenseekreis die Jugendräte von den Schulen bestimmt und entsandt. Im Kreis Konstanz hingegen gibt es eine Mischform aus einer kreisweiten Wahl und einem Entsendungssystem. Hier gibt es aber keine Satzung, die die Mitspracherechte regelt. Im Bodenseekreis dagegen hat der Kreisjugendrat einen stimmberechtigten Sitz im Jugendhilfeausschuss sowie Antrags- und Rederecht im Kreistag. „Die verschiedenen Modelle liefern wertvolle Erfahrungswerte, die wir im Rahmen unseres Landes-Pilotprojekts nun auswerten können“, resümierte der Minister.

Forderungskatalog übergeben

Die von ihren jeweiligen Kreisjugendräten entsandten Vertreterinnen und Vertreter Melissa Peyreder, Lena Fritsch und Paulin Broszat aus dem Bodenseekreis sowie Nina Wagner und Pius Gerlach aus dem Nachbarlandkreis Konstanz überreichten dem Minister auch ein umfangreiches „Positionspapier zur Stärkung von Jugendbeteiligung, Lebensqualität und Bildungsgerechtigkeit in Baden-Württemberg“. Darin fordern die Jugendlichen in detaillierten Punkten eine verbesserte öffentliche Mobilität im ländlichen Raum, mehr Beachtung der mentalen Gesundheit Jugendlicher, faire Bildungschancen, gesetzlich verankerte Beteiligungsrechte auf Kreisebene sowie sichere und drogenfreie Begegnungsmöglichkeiten. Der Minister nahm das Papier entgegen und sagte eine Rückmeldung zu. Das Papier ist auf der Webseite des Kreisjugendrats Bodenseekreis veröffentlicht: www.bodenseekreis.de/kreisjugendrat

Bild: Landratsamt Bodenseekreis

Die Kreisjugendräte Bodenseekreis und Konstanz übergeben beim Ministerbesuch einen umfangreichen Forderungskatalog an die Landespolitik: (v.r. Melissa Peyreder (KJR Bodenseekreis), Lena Fritsch (KJR Bodenseekreis), Martin Hahn (MdL), Nina Wagner (KJR  Konstanz), Manne Lucha (Minister für Soziales, Gesundheit und Integration, MdL), Paulin Broszat (KJR  Bodenseekreis), Pius Gerlach (KJR Konstanz), Moritz Hermann (Fachstelle Jugendbeteiligung Bodenseekreis), Simone Schilling (Leiterin Jugendamt Bodenseekreis).

 

Begleitet wurde das Treffen durch Simone Schilling, Jugendamtsleiterin im Bodenseekreis und Udo Wenzl vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften in Stuttgart, der das Pilotprojekt des Sozialministeriums „Jugenddialoge auf Kreisebene“ leitet. Organisiert und unterstützt wurde das Treffen durch Moritz Hermann von der Fachstelle Jugendbeteiligung und Geschäftsstelle des Kreisjugendrates im Bodenseekreis und Juliet Brook Blaut, Kreisjugendreferentin und Geschäftsstelle des Jugendkreisrates im Landkreis Konstanz.
Der Kreisjugendrat im Bodenseekreis konstituierte sich im Spätsommer 2023 und war der erste in Baden-Württemberg. Die Kreisjugendräte werden durch Entsendeverfahren aus den weiterführenden Schulen im Kreis sowie den vorhandenen Jugendvertretungen der Gemeinden sowie Jugendverbände zusammen. Neben der Arbeit in Ausschüssen kommt der Kreisjugendrat viermal im Jahr zusammen. Nach diesen Sommerferien beginnen an den weiterführenden Schulen zum zweiten Mal Entsendungsauswahlen. Wer mitmachen möchte, kann sich bei der jeweiligen SMV oder Schulleitung melden.

Der Jugendkreisrat im Landkreis Konstanz wurde ein Jahr später gewählt und durch ein Entsendeverfahren zur Steigerung der Diversität des Gremiums ergänzt. Die Jugendkreisräte traten 2025 ihr Amt an und organisieren sich in AGs und Themengruppen. Bis zur nächsten Wahl ist es noch eine Weile hin, wer mitmachen möchte kann sich jederzeit über den offenen Jugenddialog den Themengruppen anschließen.

Beide Initiativen werden durch das Pilotprojekt „Jugenddialoge auf Kreisebene“ des Sozialministeriums gefördert.

https://www.bodenseekreis.de/politik-verwaltung/kreisjugendrat/

https://coolzap.de/jugendkreisrat.html