Stimmungsvolle Kreisjugendkonferenz 2024

Foto: Juliet Brook Blaut - In Workshops entwickelten Jugendliche zu den Themen „Wirtschaft und Tourismus, ÖPNV, Queere Community, Mental Health und Klimaschutz Plakate.
Schließlich kamen zur Kreisjugendkonferenz über beide Tage verteilt 50 Teilnehmende aus dem ganzen Landkreis. Gleich zu Beginn betonten einige: Sie wünschen sich, miteinander nach Lösungen zu suchen, statt sich mit unterschiedlichen Ansichten gegenseitig in Frage zu stellen. Die Stimmung war eindrücklich, alle mit Herzblut dabei. Und während manche sich als Gleichgesinnte fanden und mit Enthusiasmus an ihren Projekten arbeiteten, wurde auch deutlich: Hier kommen junge Menschen mit ganz unterschiedlichen Perspektiven zusammen und die gesellschaftlichen Polaritäten machen auch vor Jugendlichen nicht halt. Wie gelingt es, einander wechselseitig die eigenen Werte zu vermitteln und dabei offen zu bleiben für die Bedenken, Prioritäten und Perspektiven der Anderen, statt einander zu verurteilen und Meinungen vorschnell abzublocken?
Gerade das macht diesen kreispolitischen Prozess so spannend und wertvoll. Während auf Gemeindeebene oft eher Verwaltungsthemen im Zentrum stehen – wo könnte ein neuer Fußballplatz entstehen? – spürt man, dass es bereits auf Kreisebene darum geht, eigene politische Haltungen zu entwickeln. Der Jugenddialog ermöglicht es, auch über große politische Zusammenhänge ins Gespräch zu gehen, während der Jugendkreisrat sich auf die konkrete Kreisebene und die dort relevanten Themen in seiner alltäglichen Arbeit immer wieder fokussieren wird.
Die Technik AG des Friedrich-Wöhler Gymnasiums baute derweil eine beeindruckende Partytechnik auf. Als am Abend zwar wenige bei sehr schöner Stimmung ausgelassen tanzen, aber auch einige früher nach Hause gegangen sind, resümiert der Abiturient Luka Metz: „Wer hierherkommt, möchte ernsthaft Politik machen, Partys sollten wir vielleicht eher für andere jugendliche Gruppen ausrichten“.
Vorstellung der Kandidierenden für den Jugendkreisrat

Foto: Juliet Brook Blaut - Einige der Kandidierenden stellen sich für die Wahl zum Jugendkreisrat vor
Teilnehmende der Konferenz konnten Fragen an die Kandidierenden in einen Korb werfen, diese wurden später aus dem Publikum gezogen und den zahlreichen anwesenden Kandidatinnen und Kandidaten im Podium gestellt. Nina Kohler vom Dachverband der Jugendgemeinderäte moderierte eine abwechslungsreiche Vorstellung, bei der schnell deutlich wurde, mit welcher Themenpalette sich die jungen Menschen beschäftigen und wie professionell einige von Ihnen bereits über politische Kreisthemen im Bilde sind. Deutlich war zu spüren, wie ernst es ihnen ist, dass sie wirklich Verantwortung übernehmen, mitgestalten und Themen für Jugendliche und den Landkreis voranbringen wollen.
Austausch mit Kreisräten bei der Politikmesse

Foto: Juliet Brook Blaut - Jugendliche betonen, wie viel ihnen der Austausch auf Augenhöhe bei der Politikmesse bedeutet hat
Zur Politikmesse ging es in den Austausch zwischen den Generationen. Wunderbar interaktiv moderiert von Udo Wenzl wurden die Ergebnisse der Workshops von den Projektteams im persönlichen Gespräch ausführlich erläutert und besprochen. Thomas Racke aus dem Jugendorgateam, fasst es so zusammen: „Die Politikmesse war eine super Möglichkeit, mit Kreisrätinnen und Kreisräten ins Gespräch zu kommen und ganz offen und ohne Hemmungen Themen zu diskutieren. Man hatte wirklich das Gefühl, dass einem zugehört wird.“
Fazit: Junge Hoffnung für die Demokratie

Foto: Juliet Brook Blaut - Jugendliche betonen, wie viel ihnen der Austausch auf Augenhöhe bei der Politikmesse bedeutet hat
Am Ende der Konferenz sind wir, die das Ganze im Kreisjugendreferat über Wochen vorbereitet haben, zufrieden, erschöpft – und ein bisschen ehrfürchtig. Es ist, als ob hier ein Funken entfacht wurde, um miteinander über die Verfasstheit unseres Gemeinlebens hier nachzudenken und dabei nach Wegen für gemeinsame Lösungen zu suchen. Sollte dieser Prozess der jüngeren Generation gelingen, würde das viel Hoffnung machen, für die Zukunft unserer Demokratie.
Was auch Hoffnung macht: Als mit dem Ausklingen des Samstags das Bewerbungsportal schließt, haben wir 29 Kandidierende für den neuen Jugendkreisrat. Für dreizehn Wahlplätze. Manche hoffen schon, dass mit dem Losverfahren nicht alle der anderen dreizehn Plätze voll besetzt werden können – dann können nämlich Kandidierende nachrücken. Es sieht so aus, als würde das Gremium bald voll besetzt starten können.
